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22.03.2024
Würderatorenwohlstand
»Die Würde eines menschlichen Lebens entsteht durch Arbeit. Und die Integration in die Gesellschaft entsteht durch Arbeit. Nicht arbeiten zu wollen, nicht arbeiten zu dürfen ist ein schlimmes Leiden. Menschen von der Arbeit fernzuhalten, ist ein schlimmes Leiden. […] Wir müssen wieder anerkennen, dass Arbeit - und zwar unabhängig von der Vergütung - erst einmal etwas ist, was einen stolz machen kann. […] Jedenfalls wird im Moment ein bisschen zu viel für immer weniger Arbeit gestreikt beziehungsweise geworben. Das können wir uns in der Tat im Moment nicht leisten.«
Robert Habeck auf dem „Zukunftstag Mittelstand 2024“ am 13. März 2024
»Also ich arbeite jetzt neun Stunden, plus Pause, umziehen, hin und her reisen. Neben dem, dass es für mich privat scheiße ist: In neun Stunden kannst du einfach viel mehr CO2 verballern auf der Baustelle als in acht. Das summiert sich dann eben schon.«
Schweizer Bauarbeiter in Simon Schaupp: Stoffwechselpolitik. 2024
»Wenn die Menschen mehr Zeit haben, reduziert sich die Umweltintensität ihres Konsums. Wenn wir weniger produzieren und dafür mehr Freizeit haben, schaffen wir Wohlstand auf andere Weise.«
Francois-Xavier Devetter in „Ist weniger Arbeiten gut fürs Klima?“ Le Monde diplomatique vom 10. Juni 2021
»Die Arbeitsutopien, die ursprünglich darauf gerichtet waren, die technologische Entwicklung zu fördern, um die Menschen vom Druck materieller Not zu befreien und Arbeitszeitverkürzungen zu ermöglichen, haben sich weitgehend zersetzt. Der Erschöpfungszustand der Arbeitenden dieser Gesellschaft hat einen Grad erreicht, der die Identität der Subjekte antastet und die Gesellschaft mit einer depressiven Gefühlslage überzieht.«
Oskar Negt: Arbeit und menschliche Würde – Essay vom 6. April 2011
»Wir müssen die Engführung des Arbeitsbegriffs auf Erwerbsarbeit überwinden, wenn wir eine an der Würde des Menschen orientierte Arbeits- und Lebenswelt schaffen wollen. […] Wenn die Familie nur noch eine Funktion der Erwerbsarbeit ist, dann ist die Würde des Menschen ebenso gefährdet wie die Zukunft der Gesellschaft. «
Hans Joachim Meyer: Die Arbeit gehört zur Würde des Menschen. Evangelische Kirche im Rheinland 13. März 2002
»Mit dem Begriff der Menschenwürde […] ist der soziale Wert- und Achtungsanspruch des Menschen verbunden, der es verbietet, den Menschen zum bloßen Objekt des Staates zu machen oder ihn einer Behandlung auszusetzen, die seine Subjektqualität prinzipiell in Frage stellt. Menschenwürde in diesem Sinne ist nicht nur die individuelle Würde der jeweiligen Person, sondern die Würde des Menschen als Gattungswesen. Jeder besitzt sie, ohne Rücksicht auf seine Eigenschaften, seine Leistungen und seinen sozialen Status. Sie ist auch dem eigen, der aufgrund seines körperlichen oder geistigen Zustands nicht sinnhaft handeln kann. Selbst durch “unwürdiges” Verhalten geht sie nicht verloren. Sie kann keinem Menschen genommen werden.«
Bundesverfassungsgericht 1 BvR 698/89 vom 20. Oktober 1992
»Die Würde des Menschen ist ein Konjunktiv«
Buch von Wiglaf Droste
Grenzlandgruen - 22:42 @ Grenzlandgrünschnitt | Kommentar hinzufügen
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