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30.11.2024
Grünstahlbarometer
Wer den Stahl hat, hat die Macht. Am 18. November 2024 trafen in Grevenbroich die ersten als grün und nachhaltig deklarierten Rheinwassertransportleitungsröhren des türkischen Stahlherstellers Tosyalı ein. Am 25. November 2024 stellte das Management von thyssenkrupp Steel sein industrielles Zukunftskonzept vor….»Ich will, dass das Herz aus Stahl auch weiterhin in Nordrhein-Westfalen schlägt.«
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in der wochentaz 30. November - 6. Dezember 2024
»China exportiert inzwischen rund dreimal soviel Rohstahl, wie Deutschland insgesamt produziert. […] Im Durchschnitt sind in einem Personenwagen 800 Kilo Stahl verarbeitet. Weil die Mengen so groß sind, können die Autohersteller ihre Produkte sehr viel klimafreundlicher herstellen, wenn sie den herkömmlichen Stahl durch grünen Stahl ersetzen. […] Der grüne Stahl hängt stark am Wasserstoffhochlauf – und der schwächelt ebenfalls gewaltig. In Duisburg ist höchst unklar, ab wann man die im Bau befindliche Direktreduktionsanlage überhaupt wird mit Wasserstoff betreiben können.«
Nadine Bös u.a. Der Stahl steckt in der Dreifachklemme. FAZ vom 27. November 2024
»Unser Weg in eine grüne Zukunft ist gefährdet. […] Überall auf der Welt wird in neue Anlagen für grünen Stahl investiert. Wenn wir jetzt nicht den Einstieg schaffen, schnappen uns die anderen die Kunden weg und es ist der Ausstieg. […] Wir können und wir wollen den grünen Stahl herstellen, man muss uns nur lassen.«
Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Thyssenkrupp Steel Europe AG am 14. Juni 2023
»Für unser Projekt benötigen wir große, qualitativ hochwertige Rohre, die jahrzehntelang Wasser aus dem Rhein zu den Bergwerkseen leiten werden. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Ausschreibung war die Haltung des Herstellers gegenüber der Umwelt. Wir freuen uns, Tosyalı mit seiner vertikal integrierten Produktion vom Rohstoff bis zum Endprodukt an unserer Seite zu haben, die Nachhaltigkeit und höchste Technologie in der Produktion gewährleistet. Mit ihrer Unterstützung werden wir die Tagebaue nachhaltig in attraktive Seen verwandeln – zum Nutzen kommender Generationen.«
Dr. Lars Kulik, CTO von RWE Power am 22. April 2024 im Windkraftjournal
»Als Europas größter Hersteller von grünen Stahlrohren hat dieses Projekt für uns eine besondere Bedeutung, da die Idee einzigartig ist. Bei Tosyalı haben Investitionen in die Nachhaltigkeit an jedem Punkt unserer Produktion Priorität und wir investieren bewusst in grüne Transformationstechnologien. Wenn also ein Projekt mit höchster Umweltsensibilität angekündigt wird, wie die Rheinwasserleitung, sind wir umso mehr motiviert, uns mit unseren Stahlrohren mit niedrigem Kohlenstoff-Fußabdruck zu beteiligen.«
Fuat Tosyalı, Vorstandsvorsitzender von Tosyalı am 22. April 2024 im Windkraftjournal
»Wer aber den Stahl hat, der hat unbeschränkte Macht über mehr als die Preispolitik eines Landes. ‚Stahl ist bekanntlich das Barometer der wirtschaftlichen Situation eines Volkes. Stahl regiert die Parlamente, Stahlinteressen haben schon Kriege dekretiert, haben Friedensschlüsse erzwungen.’ So schrieb eine Zeitung im Heimatsort Henry Fords in den Tagen des Einmarsches der französischen Truppen ins Ruhrrevier, im Januar 1923.«
Georg Schwarz. Kohlenpott. 1931
»Der Punkt, den wir heute erreicht haben, ist das Ergebnis unserer Nachhaltigkeitsinvestitionen, die wir seit Jahren mit Entschlossenheit fortsetzen.«
Fuat Tosyalı, Vorstandsvorsitzender von Tosyalı zur Düsseldorfer Tube & Wire Fair 15. -18. April 2024
»thyssenkrupp Steel steht unverändert zur grünen Transformation und zur klimaneutralen Stahlproduktion [….] Ziel ist ein Abbau von ca. 5.000 Stellen durch Anpassungen in Produktion und Verwaltung bis 2030 […] Damit reagiert das Unternehmen auf die sich weiter verfestigenden fundamentalen und strukturellen Veränderungen auf dem europäischen Stahlmarkt.«
Thyssenkrupp - Pressemitteilung vom 25. November 2024
»Der neue Herr […] ist der Typus des modernen Industriematadors, der mit den alten Führerpersönlichkeiten der Industrie, die noch in Schornsteinen und Schächten dachten, nicht mehr viel gemein hat. Heute denkt man in Aktienpaketen und Interessengemeinschaften. […] In dieser Atmosphäre kann man frei und klar denken, in aller Ruhe disponieren. Die Werke laufen von selbst, für die hat man Fachleute, man braucht sich nicht durch den Anblick der Arbeitenden und Arbeitslosen den Appetit verderben zu lassen.«
Georg Schwarz. Kohlenpott. 1931
Grenzlandgruen - 08:32 @ Grenzlandgrünschnitt | Kommentar hinzufügen
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